1808 Eröffnung des Apollosaales, der ein prachtvoll ausgestattetes Vergnügungsetablissement war, das von dem in London geborenen Mechaniker, Erfinder Sigmund Wolffsohn 1807 errichtet und am 10.1.1808 eröffnet wurde.

Jeder der fünf Säle hatte einen eigenen Namen und war auf eigene Art ausgestattet. Das hatte natürlich seinen Preis –10 Gulden pro Person. Der Apollosaal wurde im Volksmund bekannt unter dem Namen „Feenpalast vom Brilliantengrund“, aber seinen wahren Namen bekam er durch die 48 Statuen, die griechische Götter darstellten. Der russische Zar Alexander I. war einer der prominenten Gäste. Ebenso tagte der Wiener Kongress einst in diesen Sälen

Als Wolffsohn 1812 Konkurs anmeldete, erlitt er einen Verlust von 384.000 Gulden. Der Apollosaal wurde versteigert und 1818 von dem Zuckerbäcker Johann Baptist Höfelmayer ersteigert. Dieser führte den Apollosaal nur noch zum Teil weiter. Da er zwei der Nachbarhäuser verkaufte ging ein Teil der Säle verloren und er errichtete stattdessen einen großen Saal. 1831 wurde der Saal von der Regierung in ein Choleraspital umgewandelt, was Johann Höfelmayer ungeheure finanzielle Einbußen brachte. So verkaufte er seinen Besitz 1834 an den Leinwandhändler Franz Nagel, der diesen wiederum an Mathias Lichtenberger vermachte.

Der Apollosaal und seine Nachbarsäle verloren durch die vielen Besitzerwechsel an Attraktivität.

1839 kam das Choleraspital in den Besitz von Seifensiedern, die es für ihre Zwecke adaptierten und den Namen des ehemaligen Tanzsaals auf ihr Erzeugnisse (die sogenannten „Apollokerzen“) übertrug.

Am 27. Jänner 1876 brach an einem der Sudkessel Feuer aus und vernichtete das Gebäude komplett. Für den Wiederaufbau fanden sich keine Interessenten, daher wurden auf dem Grundstück mehrere Zinskasernen errichtet.

1926 übernahm die Firma Minerva mit ihrem Gründer Wilhelm Wohleber einen Teil unseres heutigen Schulgebäudes und erzeugte dort Radios. 1945 knapp vor Kriegsende wurde ein Teil der Produktionsstätten durch Bomben zerstört. Ab 1946 nahm Minerva die Radioerzeugung wieder auf.

Als 1950 Wilhelm Wohleber stirbt, verkauft die Witwe Elisabeth Wohleber das aktive Unternehmen 1968 an Max Grundig. Die Firma Gesiba kaufte von der Firma Grundig das Gebäude und verkaufte es 1981 an die Stadt Wien.

Der Grundstein für die heutige Berufsschule war gelegt.

 

Gestaltet und recherchiert von SchülerInnen der Klasse 2F | Bilder aus der „Sammlung Fritz Czapek“